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Reitsport kann sowohl in einzelnen Kursen bei verschiedenen Anbietern, als auch ordentlich in einem Reitverein ausgeübt werden.

Wenn sich beim Betreiber um ein Reitverein handelt, so muss eine Vereinsmitgliedschaft gekündigt werden und damit gelten auch zusätzliche Regelungen der Vereinssatzung.

Bei den verschiedenen Reitvereinen gelten häufig individuelle und abweichende vertragliche Regelungen, sodass die Mitgliedschaft exakt geprüft werden sollte. Bei einem Reitverein gilt wie bei anderen Vereinen auch das Vereinsrecht.

Im Folgenden finden sich ausführliche Informationen und ein Muster um die Mitgliedschaft bei einem Reitverein ordentlich oder fristlos zu kündigen und genaueres dazu was es zu beachten gilt.

Kündigungsfrist Die Mitgliedschaft wird meistens für einen unbestimmten Zeitraum abgeschlossen und endet erst mit einer Kündigung oder dem Tod des Mitgliedes.

In einigen Vereinen ist eine Mitgliedschaft ausschließlich zu Jahresende kündbar.

Die Kündigungsfrist beträgt üblicherweise drei Monate zu Jahres oder zum Quartalsende. Eine Frist von mehr als 3 Monaten ist unüblich und in der Regel auch unwirksam, so dass mit einer maximalen Kündigungsfrist von 3 Monaten gerechnet werden kann.

Die individuellen zeitlichen Fristen sind jedoch in der Satzung eines jeden Vereins niedergeschrieben, daher kann es sich lohnen dort nachzuprüfen ob eine kürzere Kündigungsfrist vereinbart wurde und zu welchem Termin, also zum Beispiel zu "jedem Jahresende" gekündigt werden kann.

In jedem Fall muss das Kündigungsschreiben noch vor der genannten Frist beim Reitverein ankommen, damit es rechtzeitig ist.

Widerruf bei neueren Verträgen Die Möglichkeit eines Widerrufs kann nur dann in Anspruch genommen werden, wenn dieser in der Satzung des Reitvereines erlaubt wird, da das gesetzliche Widerrufsrecht für Vereine nicht gilt.

Die Bedingungen zu einem möglichen Widerruf finden sich auf der Homepage, in den ABG oder in der Satzung des jeweiligen Reitvereins.

Ein Widerruf sollte schriftlich an die Adresse des Vereines übermittelt werden. Wird das Schreiben per Post verschickt so kann die Methode Einschreiben-Rückschein genutzt werden.

Auf welchen weiteren Wegen einen gültigen Widerruf möglich ist, muss bei dem jeweiligen Verein geprüft werden. Viele Vereine ermöglichen einen Widerruf per Fax-Nachricht oder auch durch den Versand einer E-Mail kann ebenso möglich sein. Erfolgt der Versand des Widerrufs als Fax sollte in den Einstellungen ein Sendebericht gedruckt werden.

Ein sicherer Nachweis über den Versandes des Widerrufs ist rechtlich sinnvoll, denn etwaigen Missverständnissen bzw. Unklarheiten im Nachgang mit dem Reitverein (bspw. ob der Widerruf rechtzeitig versandt wurde und angekommen ist) können so geklärt werden.

Inhaltlich muss der Widerruf eine ausdrückliche Willenserklärung über den Widerruf des jeweiligen Vertragspartners selbst enthalten. Es muss dabei eindeutig erkennbar sein dass die Mitgliedschfat widerrufen wird und wer dies tut. Falls ein Widerruf möglich ist, ist eine Begründung üblicherweise nicht erforderlich. Meist besteht dann eine 14-tägige Frist innerhalb welcher das Widerrufsschreiben verschickt werden muss.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Eine fristlose Kündigung, des Reitvereins, ist nur dann möglich, wenn ein wichtiger Grund eine Fortsetzung des Vertrages für den Vertragspartner unzumutbar macht oder wenn ein in der Satzung genanntes Sonderkündigungsrecht genutzt werden kann.

Denkbare Gründe sind:

• Das Angebot des Vereins auf Grund einer chronischen Erkrankung nicht mehr nutzen kann, ist es in der Regel möglich fristlos zu kündigen.
  
  Als Nachweis sollte dem Schreiben dabei ein Attest des Arztes beiliegen.
  
  Sollte die Erkrankung oder die Sportunfähigkeit nur vorübergehend sein, zum Beispiel im Falle einer Schwangerschaft, wird eine vorzeitige Kündigung üblicherweise abgelehnt. Es kann jedoch sein, dass für den nicht nutzbaren Zeitraum keine Mitgliedsbeiträge gezahlt werden müssen, daher ist es auch dann sinnvoll den Verein anzuschreiben.
• Bei einem Umzuges oder einer Auswanderung kann üblicherweise nur vorzeitig gekündigt werden, wenn eine solche Kündigungsmöglichkeit in der Vereinssatzung genannt wird oder wenn die Beiträge zum Reitverein, im Vergleich zum Einkommen, sehr hoch sind.
  
  Es empfiehlt sich dennoch eine außerordentliche Kündigung zu schreiben. Als Nachweis ist dabei eine Kopie der Anmeldung am neuen Wohnort, beziehungsweise der Abmeldung aus Deutschland, beizufügen.
  
  Viele Vereine erlauben dann aus Kulanz eine vorzeitige Beendigung der Mitgliedschaft.
• Sollte es zu einem gravierenden und nachweisbarem Fehlverhalten der Vereinsleitung gekommen sein oder wenn das Vertrauensverhältnis mit dem Verein auf eine andere Weise unwiderruflich zerrüttet ist, kann ebenfalls die außerordentliche Kündigung erklärt werden.
  
  Wichtig: Diese Behauptungen müssen mit Belegen nachweisbar sein. Daher sollten alle Punkte und ggf. vorhandene Gespräche aus dem Gedächtnis genaustens protokolliert werden.
• Wenn die Leistungen des Reitvereins mangelhaft sind, so gestaltet sich eine Kündigung des Mitgliedes in der Regel schwieriger, da Mitglieder üblicherweise ein Mitbestimmungsrecht haben und daher auch mit für den Zustand des Vereins verantwortlich sind. In jedem Fall sollten Mängel schriftlich und nachweislich dem Verein angezeigt werden und eine Nachbesserung gefordert werden.
  
  »Mahnung vor Kündigung wegen Mängeln
• Beim Tod des Mitglieds können die Erben kündigen. Oftmals endet die Mitgliedschaft auch automatisch mit dem Versterben des Mitgliedes, jedoch muss auch dann der Verein informiert werden.
  
  In diesem Fall ist zusätzlich zum Kündigungsschreiben eine Kopie des Erbscheins anzufügen. Diese Kündigung sollte schnellst möglich ausgesprochen werden.

Wichtig: Wenn der Vertrag wie zuvor genannt vorzeitig beendet werden soll, so ist im Kündigungsschreiben der Grund zu nennen.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Die Kündigung gegenüber dem Reitverein sollte schriftlich erfolgen. Gemäß des Mitgliedsvertrages kann die Kündigung oftmals auch per Fax, E-Mail, Abmeldeformular des Vereins oder mit Hilfe eines Online-Portals möglich sein. Dabei ist jedoch darauf zu achten, das eine schriftliche Kündigungsbestätigung vom Verein geschickt wird, denn ansonsten ist kein Nachweis über die Kündigung vorhanden.

Inhaltlich muss die Kündigung die Willenserklärung des Vertragspartners in Bezug auf die Kündigung und das gewünschten Austrittsdatum enthalten. Wenn das nächstmögliche Datum des Vertragsendes nicht bekannt ist, sollte die Kündigung mit der Formulierung "zum nächstmöglichen Zeitpunkt" ausgesprochen werden, dann wird der Verein den genauen Termin ermitteln.

Formell muss die Kündigung die Angabe der Kontaktdaten und den vollständigen Namen des Mitgliedes enthalten.

In dem Kündigungsschreiben ist am besten die Mitgliedsnummer anzugeben, um eine eindeutige Zuordnung zu dem kündigenden Mitglied zu schaffen.

Hinweis: Bei einem Mitglied unter 18 Jahren sollte die Satzung geprüft werden, ggf. ist eine Zustimmung eines Erziehungsberechtigten notwendig. Per Gesetz ist dies nicht vorgeschrieben, wird aber zur Absicherung in den meisten Satzungen von Reitvereinen gefordert.

Erfolgt der Versand der Kündigung als Brief sollte dieser an die Vereinsadresse adressiert werden. Als Nachweis für den rechtzeitigen Zugang sollte der Versand als Einschreiben-Rückschein erfolgen. Zusätzlich empfiehlt sich die Bitte um eine Kündigungsbestätigung.

Ist als Zahlungsart eine Einzugsermächtigung erteilt worden, kann diese im Rahmen der Kündigung aufgehoben werden.

Bei einer ordentlichen Kündigung ist grundsätzlich keine Begründung erforderlich.

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